Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Peter04
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Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Peter04 » 28. Nov 2020, 17:08

Ich nehme seit mehreren Jahren 2 x 500 Levetiracetam und habe dadurch auch keine Anfälle mehr.
Nun kamen vor 2 Jahren ein Tinitus dazu und seit 1 Jahr habe ich große Konzentrationsprobleme, die sich dadurch auswirken, dass ich z.B. ein Buch nicht gut lesen kann, Dinge vergesse und mich allgemein nicht gut konzentrieren kann.

Mein Arzt meinte nun, dass dies keine bekannten Nebenwirkungen von Levetiracetam seien und er aus meinem EEG herauslesen kann, dass die Konzentrationsprobleme evtl. von Sparks und Waves kommen (also Minianfällen) und er mit deswegen gerne zur Zusatztherapie Lamictal in geringer Dosis geben möchte.

Nun habe ich allerdings bedenken, dass dadurch weitere Nebenwirkungen entstehen und dies nicht hilft die Konzentrationsprobleme zu verbessern.

Hatte schon einmal jemand ähnliche Erfahrungen?
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Flint
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Flint » 28. Nov 2020, 17:44

Nabend Peter,
Also wer hat denn mal nicht konzentrations Probleme.
aber naja.. wenn ich zu viel gepennt habe ( mehr als 8 stunden ) oder der Tag davor sehr anstrengend war habe ich auch solche probleme.
Das legt sich dann aber bei mir wieder im laufe des Tages - denke dann ist der Körper richtig wach.

Wenn du nun eine Combie Therapie bekommen sollstes, hast du deinen Doc. nicht gefragt nach nebenwirkungen ??
Gruß Flint

Lamotrigin: 350 - 0 - 350 ---- Levetiracetam: 1500 - 0 - 1500
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Meditester
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Meditester » 28. Nov 2020, 18:03

Hallo Peter!
Bei Jedem treten andere oder keine NW auf.
Mir ging es z.B. auch so mit der Konzentration.
Da wusste ich z.B. am Abend nicht mehr Was ich zum Mittag gegessen habe.
Das dies eine NW vom Keppra war wusste ich nach dem Absetzen dieses Medi.
Mir hatte es nicht geholfen anfallsfrei zu werden.

Andere hier haben keine Probleme mit Keppra bzw. Levetiracetam.
Es hilft ihnen sehr gut.
Da ich noch andere NW hatte wurde ich umgestellt auf ein anderes Medi.
Sprich dein Problem beim nächsten Arztbesuch unbedingt an!

Meditester
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Amazoenchen
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Amazoenchen » 28. Nov 2020, 19:02

Hallo Peter

Denk' dran, ich bin medizinischer Laie, aber leider mit sehr viel Erfahrung mit Medikamenten....
Zuerst mal was Grundsätzliches:
Alles AE gehen aufs ZNS (zentrale Nervensystem). Die Medis sollen bewirken, dass unsere Neuronen nicht auf ein mal sich exzessiv entladen und dann in Takt geraten und ein Anfall entsteht. (mega-super salopp ausgedrückt).

Soll heissen, die Medis "dämpfen" schon ein wenig unsern Schädel.... Aber welche NW welches Medi bei wem hat, das liegt immer in den Sternen. Das kann man (auch ein Arzt) nicht im Vorherein sagen. Man muss es ausprobieren.

Du hast das Gefühl, dass Du vergesslich bist. Okay, dann wird das so sein. Als typische NW von Keppra? Na ja, da gibt es schon andere NW, die viel unerwünschter sind. Aber was nützt Dir diese Aussage des Arztes? (Ich will da nicht blöde reden). Dass Du Dir es nicht einbildest? - Ich frage mich das eben grad selbst :D

Du musst evtl. mal den Beipackzettel konsultieren, was bei den Studien rauskam.
Ich habe auf dem PC und Handy 3 gekaufte Hirntrainings-Games (also viele div. Einzel"Spiele"). Und jeder Anbieter stuft mich in der Kategorie "Konzentration" als fertige Niete ein. Bei einem bin ich mit den anderen Leuten aus der gleichen Altersgruppen bei 8 % (Stellenprozente) gestartet. D.h. von 100 bin ich an Stelle 92. Ich habe mich nun langsam auf Stelle 75 heraufgearbeitet. Mein Hausarzt und Psychotherapeut fanden, ich dürfe das ruhig mal dem Epi-Doc sagen.

Kannst Du Dir vorstellen, jemand der 55 ist, dem Doc sagen, dass sie am PC seriöses Gehirntraining macht und nicht vom Fleck kommt? V.a. die Konzentration?

Bei 2 Medikamenten, die ich neu bekam, sagte mir mein Doc: Wenn sie vergesslich werden, sich nicht mehr erinnern können und so, dann sind sie nicht etwa blöde, das liegt dann am Medi. Melden sie sich sofort.

Jetzt bin ich mir nicht sicher, ob es u.a. beim Briviact war, eine Weiterentwicklung von Keppra :lol: :lol: :lol:

Spike Waves und so, sind m.E. keine Mini-Anfälle, ich weiss nicht, ob epileptische Potenziale. Aber die kann jeder haben. Aber ich bin absoluter Laie, erst recht, was EEG betrifft.
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Peter04 » 28. Nov 2020, 20:33

Erst einmal Danke für Euer tolles Feedback. Hier noch ein paar Anmerkungen von mir. Es geht nicht um Konzentrationsprobleme, die ab und zu mal auftreten, sondern darum, dass ich nun seit fast 1 Jahr z.B. nicht mehr konzentriert ein Buch lesen kann und jeden Satz 2 x lesen muss, damit ich ihn verstehe und das ist m.E. nicht normal. Auch fallen mir manchmal bestimmte Wörter nicht mehr ein, was auch komisch ist. Dazu habe ich ebenfalls seit 2 Jahren einen leichten Tinitus/Ohrgeräusche, ich weiss aber nicht, ob das in einem Zusammenhang steht.

Natürlich habe ich über die Konzentrationsprobleme mit meinem Neurologen gesprochen und seine Empfehlung war dann ja eben, dass er der Meinung ist, dass aufgrund meines EEG mein Gehirn nicht zur Ruhe kommt und er dieses gerne mit einer zusätzlichen Medikament beheben möchte. Er meint, dass dadurch das Gehirn ruhiger wird und die Konzentrationsprobleme verschwieden.

Meine Bedenken sind allerdings, dass dadurch eher weitere Nebenwirkungen hinzukommen und die Konzentrationsprobleme trotzdem bleiben. Letztendlich muss ich eben nun die Entscheidung treffen was ich mache. Entweder zusätzliche Medikamente testen, um zu schauen, ob es hilft oder die neuen Medikamente nicht nehmen in der Hoffnung, dass die Konzentrationsprobleme weggehen. Oder noch eine dritte Lösung, nämlich Levetiracetam abzusetzen, doch dann besteht die Gefahr von neuen Anfällen. Daher ist die Entscheidung wirklich nicht leicht.

@Amazoenchen - Hast Du mir konkrete Empfehlungen für Hirntraining-Games und gibt es Handy-Apps mit denen man konkret seine Konzentrationsfähigkeit testen kann?
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Flint
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Flint » 29. Nov 2020, 00:44

Moin Peter,

Also ich habe Epilepsie im Linkenschläfenlappen ( Sprachzentrum ) ,
Durch die Medikamente ist eine anfallsfreiheit gegeben aber ich merke auch das ich manchmal nicht auf die Wörter komme die ich sagen möchte,oder andere wörter/namen sage die ich garnicht sagen wollte oder halt etwas langsamer Reden in Unterhaltungen.

Kann ich mit leben ist halt nur bissel Dumm wenn man mal etwas erklären und beschreiben möchte und andere meinen der Satz wäre schon zu ende und reden dann etwas dazu was dann net ganz passt was ich sagen wollte und man wieder neu anfangen muss :cry: :roll: :?
Gruß Flint

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aggi61
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von aggi61 » 29. Nov 2020, 08:35

Moin Peter

Diese Erfahrungen hatte ich eher bei Topiramat. aber es reagiert halt wirklich jeder individuell anders auf JEDES Medikament - oder auch auf die verschiedenen Hilfsstoffe, die den Medis beigefügt wurden.

Ich bin bei Levetiracetam bei 250 - 0 - 250 ... einer Mini-Dosis zu meinen Topiramat (100 - 0 - 100). Aber ich komme damit klar, bzw. mein Gehirn gibt Ruhe.

Ich komme sogar damit klar, dass ich zur Zeit zwischen verschiedenen Herstellern wechseln kann ... Corona halt :roll:

Probier das andere Medi einfach mal aus. Wenn es geht: Gut. Wenn es nicht geht, dann eben nicht.

Einfach mal ne Chance geben :D
LG aggi
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Amazoenchen » 29. Nov 2020, 18:12

Peter

Was Dein Neurologe betrifft, ich kratze mich da schon recht an meinem Schädel.

Ist das ein Epileptologe?

Für diesen Neuro heisst es also: Ich, die keine epileptischen Potenziale im EEG hat, die ist einfach nur dumm und vergesslich.

Aber vor 3 Jahren war meine Vergesslichkeit, meine extremen Wortfindungsstörungen auch schon da. Da hatte ich noch epileptische Potenziale im EEG.
Nach seiner Theorie, dürfte ich jetzt nicht - oder viel weniger vergesslich sein. Dito mit den Wortfindungsstörungen. :shock:

Da sagt mir doch noch der Doc beim Wechsel auf ein anderes Medi: Wenn sie das Gefühl haben, sie sein Vergesslich und so, dann sind sie nicht blöde, sondern dann liegt das mit grosser Wahrscheinlichkeit am Medikament :lol: :lol:

Peter, wenn ich da nicht aus eigener Erfahrung schreiben könnte, ich würde es nicht tun. Aber ich bin mit meiner Konzentration echt am A... und ich bin mir sehr sicher, dass es an den Medikamenten liegt.

Peter, gleich als zweites eine Kombi-Therapie finde ich schade. Die Theorie sagt eigentlich: Zuerst mal mit 2 Monotherapien versuchen, dann eine Kombi. Aber das sollte der Arzt wissen.
Aber eins ist wichtig: Du alleine entscheidest am Schluss, ob Du den Vorschlag des Arztes annimmst oder nicht. Oder ob Du ihn um eine Alternative bittest.
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Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Peter04 » 29. Nov 2020, 18:50

Ich muss vielleicht noch dazu sagen, dass ich mit der Levetiracetam 2 x 500 aus Sicht des Neuro eine sehr geringe Dosis habe, um möglichst wenig Nebenwirkungen zu haben. Nun habe ich allerdings diese Konzentrationsprobleme und nach einigem Überlegen meinte er dann auf einmal, dass diese daher kommen könnten, dass aus Sicht meines auffälligen EEGs diese daher kommen, dass mein Gehirn "nicht zur Ruhe" kommt. Das möchte er nun durch ein Zusatzmedikament beheben.

Aber ich bin da ziemlich zwiegespalten, weil ich Angst vor neuen Nebenwirkungen habe, da die Konzentrationsprobleme die einzigen NW von Levetiracetam sind. Ausser dem Tinitus, aber da weiss ich nicht ob sowas von Levetiracetam kommen kann.

@Amazoenchen - Hast Du noch Empfehlungen für mich für diese Konzentrations-Apps, um damit meine Konzentration zu überprüfen?

Das Schlimmste ist wie gesagt, dass ich nicht konzentriert ein Buch lesen kann und jeden Satz 2-3 mal lesen muss :-(
Benutzer 50 gelöscht

Re: Konzentrationsprobleme durch Levetiracetam

Beitrag von Benutzer 50 gelöscht » 30. Nov 2020, 12:17

Hallo Peter,

ich habe knapp 10 Jahre KEPPRA eingeworfen und eine NW wie Konzentrationprobleme zwar gehabt aber nicht von diesem Medi.
KEPPRA ist sehr bekannt für andere Nebenwirkungen, kann denke ich aber auch diese auslösen.
Bei der Dosis die du nimmst, KA. Ich habe 4000 mg genommen, dazu Topamax (daher die Konzentrationprobleme)
und noch andere. Hatte eigentlich schon immer eine mindestens 3 er Kombi.
Da ist es dann schwer zu schauen welches Medi macht welche NW aber da ich Topamax nahm war es dies wohl auch. KEPPRA tat gut was die Anfallsreduzierung an ging gut, aber mit den Jahren verändert es den Menschen psychisch eine Wesensveränderung ist bei dem Zeug normal.
Diese kommt schleichend und wird von sich selbst kaum bemerkt.
Wenn es hilft dann nimmt es weiter und mit den Nw die du hast.

Mich fragte man in Bonn immer wenn ich denen berichtete:
Ich müsse wissen womit ich besser leben kann. Anfällen oder Nebenwirkungen

Ein bisschen Konzentrationsprobleme, okay. Wird es schlimmer sollte man eingreifen.
An deiner Stelle würde ich mich vorher fragen wie es mir geht mit NUR KEPPRA. Brauchst also noch ein 2tes?
Ich finde diese Aussage das deine NW ein Anfall sein sollen komisch.
Dann hätte ich keine Anfälle, dann wäre ich ein Anfall :lol:
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