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Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 1. Feb 2023, 18:01
von Peter04
Seit über 1 Jahr messe ich mittlerweile meinen Schlaf mit einem Fitnesstracker.
Meine durchschnittliche Schlafdauer liegt täglich zwischen 5-6 Stunden. Ansich bin ich morgens immer gut ausgeschlafen und tagsüber fit.
Was mir allerdings Sorgen bereitet ist mein REM-Schlaf. Dieser liegt täglich bei nur 11% (also weniger als 30-40 Minuten pro Nacht). Optimal sind eigentlich 25% REM-Schlaf. Auch die Tiefschlafphase ist mit durchschnittlich 14% zu wenig (ca. 45 Minuten pro Nacht).
Ich habe schon seit einigen Jahren am Tag Konzentrationsprobleme und habe dies dem Neurologen schon mehrfach mitgeteilt. Er hat dies allerdings bisher immer auf andere Gründe geschoben.
Nachdem ich mich nun intensiver mit dem Thema Schlaf beschäftigt habe stelle ich fest, dass die Konzentrationsprobleme auch davon kommen können, dass mein REM-Schlaf zu wenig ist.
Dass Levetiracetam Einfluss auf den Schlaf hat, wird von mehreren Publikationen bestätigt:
https://www.epi.ch/wp-content/uploads/A ... r_3_05.pdf
https://www.springermedizin.de/emedpedi ... 4672-3_199
Kennt sich jemand mit dem Thema aus und hat evtl. jemand eine Lösung wie man den REM-Schlaf verlängern kann trotz der Medikamente?
Re: Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 2. Feb 2023, 18:18
von Amazoenchen
Hallo Peter
Du bist sehr gut über Deinen Körper informiert. Woher hast Du die konkreten Zahlen?
Ich weiss, dass ich jetzt nicht auf Deine Fragen eingehe, da wir hier alles Epi-Betroffene sind und keine Ärzte der Schlafmedizin.
Sind die Daten auch jetzt noch aktuell? Der Mensch wird älter, der Schlaf verändert sich.
Es gibt im Internet und auch auf Epi-SHG-Portalen viele taugliche "Schlaftipps". - Am Schluss entscheidet Dein Hirn. Du kannst positiv / negativ den Schlaf Unterstützen.
Weisst Du, ich muss grad so Benzos nehmen. Wenn ich Abends ins Aikido will, dann muss ich um 14.00 Uhr ins Bett schlafen gehen. Das Rivotril oder Frisium sind echte Schlaftabletten, geben viel Schlaf, nehmen viel Lebensqualität. Und Konzentrationporbleme sind nicht gelöst, obwohl ich Schlaf in Hülle und Fülle habe.
Peter, ich will Dir nicht Unrecht tun. Aber Du hast glaub' was gegen Keppra. Dann stehe vor Deinen Doc hin und sage: Ich will andere Tabletten. Ich will diese nicht mehr. Ich vertraue dem Zeug zu wenig. Mein Schlaf ist hin. Meine Konzentration ist hin, etc.
Du bist mit diesem Wirkstoff sehr unzufrieden. Schon nur ein Wechsel könnte da Wunder bewirken. Denn nur schon das Wissen, ich bin das doofe Leveiracetam los, kann befreien.
Aber dazu musst Du mit Deinem Neurologen Klartext reden. Nicht "schreien", sondern sachlich und evtl. über die emotionale Seite.
Re: Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 3. Feb 2023, 13:41
von Peter04
Hallo, danke für Deine Tipps.
Die konkreten Zahlen liefert mir täglich meine Fitbit-Smartwatch, die auch meinen Schlaf trackt.
Ja, die Daten meines REM-Schlafs sind aktuell und seit Wochen unverändert gleich. D.h. ich habe jede Nacht eine zu kurze REM-Phase, was oftmals mit Konzentrationsproblemen in Verbindung gebracht wird, da der Körper bei zu kurzer REM-Phase in der Nacht nicht regenerien kann.
Ansich ist mein Schlaf gut und ich fühle mich in der Früh ausgeschlafen und fit. Aber lt. meiner Uhr ist eben jeden Tag der REM-Schlaf zu wenig.
Die Frage ist halt, ob das generell eine Problem von allen Antiepileptika ist oder nur von Levetiracetam im Speziellen.
Und ob es Möglichkeiten gibt auch trotz Levetiracetam die REM-Phase in der Nacht zu verbessern.
Schöne Grüße
Markus
Re: Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 4. Feb 2023, 19:20
von Meditester
Hallo Markus!
Wir sind hier keine medizinischen Fachkräfte.
Jeder kann nur von seinen persönlichen Erfahrungen berichten.
Die Wirkung der "Pillen" ist individuell.
Ich z.B. war mit Keppra wie eine Schlaftablette.
Wenn du mehrere Medi nimmst können Wechselwirkungen auftreten.
Die Meisten hier haben eine lange Suche hinter sich, um das passende Medi zu finden.
Früher war ich z.B. Frühaufsteher. Nach einem gewaltigen Sturz war es plötzlich anders.
Seitdem komme ich erst im Laufe des Tages klar, werde so richtig abends wach.
Genau wie Amazoenchen nehme ich ein Benzo.
Das hatte zuvor Auswirkungen, nach eigener Reduzierung der Dosis war es besser.
Dann nach Corona-Besuch brauche ich täglich Mittagsschlaf.
Es gibt sehr viele Faktoren, die das Schlafverhalten beeinflussen können.
So z.B. auch wie du den Abend verbringst, Krimi oder andere Aufregung oder ohne Stress.
Meditester
Re: Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 4. Feb 2023, 20:00
von Flint
Nabend Markus,
Also ich habe Lamotrigin & Levetiracetam Combie.
Mit REM Schlaf habe ich keine Probleme laut meiner "Garmin" aber auch so weiß ich das ich viel Träume & im schlaf rede.
Ich habe das Problem nicht genug Tiefschlaf zu bekommen und bin daher meistens nicht so fit und kann mich schlecht konzentrieren auf der Arbeit.
8 Stunden versuchen zu Schlafen, Beeren/Früchte-Tee vor zu Bett gehen & morgens Tee trinken helfen mir gut für den start in den nächsten Tag.
Ansonsten habe ich mein Schlafzimmer immer ganz dunkel bei ca.15C° Raumtemperatur da klappt das pennen am Besten.
Tags über sport machen hilft mir auch ganz gut zu Schlafen nur nicht ca. 2 stunden vor dem Schlafen.
Das sind so meine Faktoren die mir helfen gut zu Pennen.
Gruß Flint
Re: Einfluss von Levetiracetam auf den REM-Schlaf
Verfasst: 5. Feb 2023, 19:23
von Amazoenchen
Sie haben hier in der CH einen Beitrag über dieses Fitness-Tracker Armbänder und was sie zur Aussage der Schlafqualität taugen gebracht.
Markus, salopp gesagt: Für den Mülleimer.
Um REM-Schlaf wirklich korrekt zu messen, müsstest Du in ein Schlaflabor. Fitbit kriegt das nicht auf die Stange. Wenn Du schon einem lumpigen billigen Fitbit-Armband mehr Glauben schenkst.
Ich stelle mir grad mal vor, das Smartphone würde Dir jeden morgen erklären, Du hättest genug REM-Schlaf. Und Du würdest es glauben? -
Ein grosses Argument beim Arzt: "Mein Fitbit-Armband meldet seit Monaten, dass ich zu wenig REM-Schlaf habe. - Ich fresse kein Keppra mehr...." Das ist dieser Satz wahrlich nicht.
Markus, schaue Dir Dir wissenschaftliche Sendungen über den Schlaf an. Ist extrem interessant. Und mach weniger von Fitbit & Co. Wtachtes abhängig.
Für mich war Perempanel überhaupt keine "Schlaftablette", andere schliefen schon nach dem Schlucken ein.
Mir machte Lamictal keine Schlafstörungen, andere mussten Lamotrigin wegen den zu starken Schlafstörungen absetzen.
Unsere liebe AE müssen unsere Zellen beruhigen. Und eine der meisten Nebenwirkungen aller AE ist die Müdigkeit.
AE wirken auf das zentrale Nevensystem (ZNS). Das sind nicht zu unterschätzende Tabletten.
Markus, an Deiner Stelle würde ich Dir ehe Mediation am Abend vorschlagen. Aber ich habe keine Ahnung, wie Dein Tag abläuft, wie die Fetzen fliegen. Das solltest Du mit dem Neuro besprechen, aber da scheint die Chemie nicht ganz zu stimmen.
Vielleicht recherchierst Du mal im Internet auf seriösen Seiten, was Schlaf ist. Was für standard-Tipps für guten Schlaf auf guten seriösen "Schlaf-Websites" zu finden ist. (mehrere Seiten durchackern).
Ich weiss eins: Wenn ich müde bin, ist es das Signal meines Körpers: Ab ins Bett.
Und ich weiss auch: Wenn ich um 19 Uhr noch Sport mache, dann bin ich nicht gleich nach dem Duschen müde. - "Vorschlafen" kann der Körper nicht. Aber evtl. fehlenden Schlaf noch vor dem Sport nachholen. - Ich kenne meine Tricks. Aber Chef über meinen Schlaf, das ist und bleibt mein Körper.